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#Neues aus der Industrie
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Töngesgasse, Frankfurt
GROSSE ARCHITEKTONISCHE GESTE FÜR DIE „KLEINE ZEIL“
KLINKERRIEMCHEN FÜR INNERSTÄDTISCHEN SANIERUNGSBAU IM MODERNEN GEWAND
Wenn die Gebäude der Frankfurter Töngesgasse reden könnten, hätten sie wohl vieles zu berichten: Der imposante Bau mit der Hausnummer 32 würde vielleicht stolz über die glanzvollen Zeiten plaudern, als die heute liebevoll „Kleine Zeil“ genannte noch reichste und begehrteste Handelsstraße Frankfurts war. Und natürlich würde die geradlinige Eckbebauung auch auf ihren Promifaktor verweisen: Hatte doch Heinrich Nestle (später Henri Nestlé) im Jahr 1814 das Licht der Welt in ihren vier Wänden erblickt. Im Hier und Jetzt erfreut sich das jüngst sanierte Gebäude einer beeindruckenden Fassade, die mit ihren rotbraun-blauen, langformatigen Klinkerriemchen von Ströher auf rund 310 qm Fläche garantiert für jede Menge Bewunderung bei den Nachbargebäuden sorgt.
Zu verdanken hat sie dies den Frankfurter KleinundArchitekten, die auch bereits beim benachbarten Töngeshof ihr städtebauliches Feingefühl unter Beweis gestellt haben. Mit dem Sanierungsbau ist ihnen an dieser exponierten Innenstadtlage zwischen Dom/Römer und Zeil augenscheinlich gelungen, Stadtgeschichte baulich neu zu interpretieren: Konsequent modern, im Stil großer Baumeister wie des Frankfurters Christoph Mäckler, erinnert die Töngesgasse 32 an den Backsteinexpressionismus der 1920er Jahre. Kraftvoll erstreckt sich der Bau im neuen Gewand: wohl proportioniert, vom durchlaufenden Schaufenstersockel des traditionellen Wollgeschäfts im Erdgeschoss über die weiteren vier Geschosse hinauf bis zum schräg vorspringenden Dachaufsatz. Die verklinkerten Gesimse schmiegen sich wie aus einem Guss an das Gebäude. In Eintracht mit den weit auslaufenden Fensterbänken erzeugen sie eine zusätzliche Tiefe in der in Ströher-Klinkerriemchen gehüllten Fassade.
Die Töngesgasse hat in ihrer Geschichte immer wieder ihr Gesicht verändert. Gebäude können nicht sprechen, ihre Architektur aber sehr wohl. Laut den Planern von KleinundArchitekten leisteten die Klinkerriemchen von Ströher beim Sanierungsprojekt mit der Nummer 32 hierzu einen wesentlichen Beitrag: „Der ausdrucksstarke Klinker inszeniert maßgeblich die vertikale Gliederung der Fassade. Diese war dort auch historisch zu finden und wurde bereits in unserer Umsetzung des benachbarten Töngeshofs aufgegriffen“, erläutert Architekt Markus Reuß.