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Bänke und Wegweiser aus Corten machen das Gewerbegebiet zukunftssicher
Etwas südlich von Rotterdam, entlang der Autobahn, befindet sich das erste zirkuläre Gewerbegebiet der Niederlande. Das Gelände wird derzeit noch entwickelt und wirkt vielleicht gerade deshalb weitläufig und grün, während die Gebäude sich durch ihre
Zukunftsfähigkeit tritt unauffällig in Erscheinung und ist gerade deshalb langlebig und zeitlos. Ein Spitzensportler lässt seine Leistung mühelos erscheinen, und genauso sind die positiven Auswirkungen eines starken, zukunftsweisenden Entwurfs nicht immer gleich zu erkennen.
Judit Gaasbeek Jansen, als Stadtplanerin bei OD205 beschäftigt, ist für dieses ambitiöse Projekt zuständig. Dank ihrer Vision und Leidenschaft ist die Entwicklung des Gewerbegebiets inzwischen in vollem Gange und fast die Hälfte aller Parzellen sind bereits bebaut. Die Baupläne müssen, sowohl was die Architektur als auch die Gestaltungsvision der Außenanlagen betrifft, einen Beitrag zu den acht Zielen leisten, die von der Kommune in den Themen Wasser, Luft, Boden, Energie, Natur, Mensch, Material und Gewinn verankert wurden.
Für Unternehmen, die sich hier ansiedeln, hat Nachhaltigkeit hohe Priorität. Null-Bilanz und zirkulärer Materialeinsatz verstehen sich von selbst. Die Ausgangsprinzipien für die Entwicklung des Gewerbegebiets sind u.a.: so viele grüne (Dach)flächen wie möglich, so wenige gepflasterte Flächen wie möglich, lokale Materialien mit langer Lebensdauer (Cradle to Cradle oder recycelt) und viele verschiedene, einheimische Pflanzen.
Das halbrunde Gewerbegebiet ist von Wasserläufen umgeben, die wie eine Art Wadi fungieren – eine natürliche Pufferzone in trockenen und nassen Zeiten. Auf Biodiversität ausgerichtete Grünstreifen sind großzügig über das gesamte Gelände verteilt. Spazierwege und ein Erlebnisplatz laden dazu ein, nach draußen zu gehen und sich zu bewegen.
Der Erlebnisplatz befindet sich auf einer runden Betonplatte, die im Zweiten Weltkrieg Teil eines Gefechtsstands der deutschen Besatzungsmacht war. Sie wurde vor der Erschließung des Geländes eigens an diese Stelle verlegt, um sie als historischen Informationspunkt zu erhalten. In Zusammenarbeit mit Streetlife wurde eine Bank mit einem Sockel aus zirkulärem Beton und einer Sitzfläche aus Holz entwickelt, wobei es sich um Restholz aus der Stadtmöbelproduktion von Streetlife handelt.
An den Wegen stehen mehrere Streetlife Bänke aus recycelten Duckdalben. Diese besonders robusten Bänke passen mit ihrem industriellen und rustikalen Erscheinungsbild hervorragend in die natürliche Vision des Gewerbeparks. Weitere, von Streetlife maßgeschneidert gelieferte Ausstattungselemente sind u.a. die Eingangssäulen und die Beschilderung aus CorTen-Stahl mit austauschbaren und wiederverwendbaren Namensschildern.
Einige Beispiele für auf dem Gelände verwendeten zirkulären Materialien sind die 30 x 30 cm großen Pflastersteine und die recycelten Lichtmasten. Die hinzugefügten Leuchtkörper strahlen aus Umweltgründen orangefarbenes Licht aus. Da man schon in einem frühzeitigen Stadium den Dialog zueinander aufnahm, konnten sich die Auftraggeber, Entwickler und Lieferanten besser auf die Ausgangsprinzipien und Rahmenbedingungen dieses ehrgeizigen Plans einstellen und ihn gemeinsam realisieren.
Um Nachhaltigkeit und Lebensqualität zu gewährleisten, führt die Kommune alle fünf Jahre Messungen (z.B. in Bezug auf die Luftqualität) auf dem Gelände durch. Es hat sich inzwischen herausgestellt, dass es um die Biodiversität des Gewerbegebiets dank verschiedener naturverträglicher Maßnahmen bereits besser bestellt ist als zu Zeiten, als das Gelände noch ein Polder war.
Das Gewerbegebiet Ambachtsezoom ist ein progressives Projekt, bei dem man sich auf allen Ebenen zukunftsorientierte Gedanken gemacht hat: ein inspirierendes Beispiel dafür, wie man mit dem wachsenden Bedarf an Gewerbestandorten auf lebenswerte und zukunftsbeständige Weise umgehen kann. Nachhaltigkeit in all ihrer Unscheinbarkeit.
