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MahaNakhon – Bangkoks neue Ikone
Parkhausverkleidung aus Metallgewebe als dezentes Pendant
Tempel und Traumstrände mit türkisblauem Wasser machen Thailand zum Traumziel von Urlaubern aus der ganzen Welt. Die neun Millionen zählende Hauptstadt des Landes, Bangkok, ist eine Metropole der Kontraste, deren Zauber sich kaum jemand entziehen kann. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen asiatischen Megastädten kennzeichnen aber nur wenige zeitgenössische Architektur-Highlights die Stadt. Mit dem 314 Meter hohen MahaNakhon schuf der deutsche Architekt Ole Scheeren Bangkoks neues Wahrzeichen. Die spiegelnde Rasterfassade erhält durch ein lose geschlungenes, löchriges Band aus versetzt angeordneten gläsernen Balkonen und Terrassen ihr unverwechselbares, verpixeltes Gesicht. Ergänzt wird der MahaNakhon durch den siebengeschossigen Einkaufstempel Cube und ein vollautomatisiertes Parkhaus. Für die Verkleidung des Parkhauses wählte der Architekt Metallgewebe vom Typ PC-Sambesi der GKD – Gebr. Kufferath AG. Neben der außergewöhnlichen Ästhetik waren die bewährten Funktionen als wartungsarmer Sonnenschutz und zuverlässige Absturzsicherung ausschlaggebend für diese Entscheidung.
Scheinbar willkürlich zusammengewürfelte Facetten aus Dorf und Megacity, Buddhismus und Business formen in Bangkok ein faszinierendes Spannungsfeld aus kosmopolitischem Flair und Jahrhunderte alten Traditionen. In nur sechs Jahrzehnten entwickelte sich die ehemals ruhige Residenzstadt zur pulsierenden Millionenmetropole. Seit den 1980er-Jahren schießen vollklimatisierte Bürotürme, Malls und Appartementblöcke wie Pilze aus dem Boden. Heute dominiert asiatische Hektik buddhistische Beschaulichkeit. Architektonisch spiegelt sich diese Gegensätzlichkeit im Gesicht der Stadt überall wider. Neben dem Königspalast Grand Palace zeugen über 400 Tempel von der reichen Kultur der Hauptstadt. Sie wechseln sich unvermittelt ab mit chinesischen Pagoden, Bauten im Kolonialstil, tristen Blechhütten und gigantischen gläsernen Einkaufszentren. Vereinzelte Prestigebauten wie das Robot Building – ein 20 Stockwerke hoher Roboter –, der in Farben und Form an den Kubismus angelehnte Nation Tower oder das naiv anmutende Elephant Building ergänzen die chaotische Skyline der Stadt.
Turm der Superlative
In diesem widersprüchlichen Mix aus Tradition und Moderne sollte nach dem Wunsch der Bauherren, der PACE Development Corporation Ltd., mit dem MahaNakhon ein Gebäude geschaffen werden, das ein herausragendes architektonisches Zeichen setzt und zugleich als öffentlicher Ort in die Stadt eingebunden ist. In seinem Entwurf griff Ole Scheeren die quirlige Dynamik der Metropole auf und schuf auf einer Fläche von 135.000 Quadratmetern ein neues, lebendiges urbanes Zentrum. Dafür steht auch der Name MahaNakhon, der übersetzt Große Stadt bedeutet. Der dreiteilige Komplex aus dem eigentlichen Turm, dem würfelförmigen Cube und einem Parkhausturm erhebt sich im Finanzviertel der Stadt. Auf 77 Etagen bietet der Turm Platz für 209 zwischen 125 und 830 Quadratmeter große Luxusappartements, 155 Hotelzimmer sowie zahlreiche Läden und Restaurants. Besonderes Highlight ist die 3.500 Quadratmeter große Skybar, die in 300 Meter Höhe einen bisher nicht gekannten Panoramablick über Bangkok gewährt. Seinen Charakter als neue Ikone der Metropole verdankt der MahaNakhon jedoch den versetzt angeordneten Glasbalkonen und Terrassen, die dem Koloss die Anmutung eines unvollendeten Gebäudes mit vertikalem Twist verleihen. Aus der Entfernung gleicht das lückenhafte Pixelband einer Helix – eine Assoziation, die der Architekt bewusst als Synonym für Entstehung und Entwicklung gewählt hat. Zugleich nutzt er das Bild der scheinbar willkürlich angeordneten Balkonpixel, um die Kleinteiligkeit und chaotische Dynamik der städtischen Struktur zu visualisieren. Die vermeintlichen Fehlstellen der Pixel vermitteln dem Betrachter zugleich das Gefühl, in das Innere des Bauwerks hinein zu blicken.
Zukunft des Parkens
Seinen Ausgang nimmt der sich bis zur Turmspitze hochschraubende Pixelversatz an den weitläufigen Innen- und Außenterrassen im Verkaufs- und Gastronomiebereich auf den untersten sieben Etagen des MahaNakhon. Zusammen mit dem Außenbereich des benachbarten Einkaufszentrums Cube formen sie ein außenliegendes Atrium als öffentlichen Veranstaltungsort. Hinter dem Cube erhebt sich ein Parkhausturm, der auf 10.400 Quadratmetern fast 900 Autos mit einem automatisierten Einstell- und Ausgabesystem Platz bietet. Um ihn optisch dem luxuriösen Gesamtambiente anzupassen, wählte der Architekt für die Verkleidung schimmerndes Edelstahlgewebe vom Typ PC-Sambesi der GKD – Gebr. Kufferath AG. 464 in Rahmen gefasste Gewebepaneele, jeweils 2,9 Meter hoch und bis zu 1,8 Meter breit, greifen die Optik der Rasterfassade des MahaNakhon subtil auf. Als dezentes Pendant zur spiegelnden Oberfläche des Turms reflektieren auch sie die Umgebung und den sich landestypisch oft verändernden Himmel. Insgesamt verleihen 2.100 Quadratmeter des Gittergewebes dem Parkhaus seine Eleganz. Außer dieser hochwertigen Ästhetik der metallischen Haut überzeugte den Architekten auch die einfache Wartung der Verkleidung. Funktional erfüllt sie zwei Kernaufgaben: So dient sie auf allen Etagen als zuverlässige Absturzsicherung. Zudem unterstützt die attraktive Hülle maßgeblich das umweltfreundliche Gesamtkonzept des MahaNakhon-Ensembles. Licht- und luftdurchlässig bewährt sich die Membran im tropischen Klima Bangkoks als effektiver Sonnenschutz, der zugleich eine natürliche Klimatisierung des Parkturms ermöglicht. Das ungehindert eindringende Tageslicht reduziert den Aufwand für die elektrische Beleuchtung. In Monsunzeiten schützt das Gewebe zudem die eingestellten Fahrzeuge vor Schlagregen. Nicht zuletzt verbessert der am Ende seiner Lebenszeit zu nahezu 100 Prozent recycelbare Edelstahl die Ökobilanz des Gebäudekomplexes. Nach achtjähriger Planungs- und Bauzeit wurde der MahaNakhon im August 2016 im Herzen von Bangkok eröffnet. Heute steht das höchste Gebäude des Landes im permanenten Dialog mit der Stadt und den Menschen dort. So verbindet das neue Wahrzeichen Bangkoks die Möglichkeiten zur Identifikation und Teilhabe mit der Rolle als Botschafter einer Stadt im Aufschwung.