#Neues aus der Industrie
Flatmates: Ein zeitgemäßes Cohousing-Beispiel
In Ivry-sur-Seine erhebt sich im 13. Pariser Arrondissement der von Wilmotte & Associés Architects entworfene Flatmates-Komplex aus drei Türmen, die komplett mit den Keramikplatten Beton Dark von Casalgrande Padana verkleidet sind. Er erweist sich al
Flatmates ist ein Wohnprojekt in der Nähe von Station F, dem weltweit größten, ebenfalls von Wilmotte & Associés Architects entworfenen und von dem Unternehmer Xavier Niels in Auftrag gegebenen Startup-Inkubator. Station F befindet sich in der ehemaligen Freyssinet-Halle, einem ehemaligen Eisenbahndepot von 1920 mit einer Fläche von 34.000 m², beherbergt 1.000 digitale Startups und mehr als 3.000 Mitarbeitern und ist ein weltweit einzigartiger Raum, der Frankreich in den Mittelpunkt des Wettbewerbs in der digitalen Wirtschaft stellt.
Erbaut auf einem 3.500 m² großen Gelände an der Ecke zwischen Rue Victor Hugo und Rue Jean-Jacques Rousseau besteht der Flatmates-Komplex aus drei 12 bis 18 Stockwerken hohen Wohntürmen mit einer Gesamtfläche von 12.000 m², die sich auf Wohngemeinschaften, Hoteleinrichtungen und einem Studentenwohnheim aufteilen, und ist ein innovativer Vorschlag für den städtischen Wohnungsbau. Das ‚Cohousing‘-Konzept, das im Einklang mit der Größe und Dichte der benachbarten Gebäude gestaltet wurde, kommuniziert mit der Umgebung über sichtbare Öffnungen und herausragende Außenbalkone und Übergänge, um Zusammenkünfte und den täglichen Austausch zu erleichtern.
Im Vergleich zu den traditionellen Formeln des ‚Cohousings‘ zeichnet sich das Projekt Flatmates durch seine Flexibilität sowohl in der unterschiedlichen Art der Unterkünfte als auch in der zeitlichen Nutzung derselben aus, deren Mietverträge von wenigen Wochen oder Monaten bis hin zu Jahren reichen können. Die sechshundert Mieter verteilen sich über einhundert Wohnungen, die aus einem einzigen Raum mit Wohn- und Essbereich sowie Küche bestehen. Um den Gemeinschaftsraum sind Schlafzimmer mit Badezimmern angeordnet, die je nach Bedarf gemeinschaftlich oder privat genutzt werden können. Zu den verschiedenen Dienstleistungen, die der Nutzergemeinschaft angeboten werden, gehören ein SPA, ein Fitnessraum, ein Veranstaltungsraum, ein Restaurant mit Café und eine Wäscherei sowie ein Untergeschoss mit Parkplätzen und der Skyroom auf dem Dach.
Die Fassaden
Die Fassaden wurden über 7.000 m² mit Feinsteinzeugplatten Beton Dark mithilfe eines Systems für hinterlüftete Wände verkleidet, das es ermöglichte, auf speziellen horizontalen Schienen die 60x120 cm großen Plattenmodule mit einer Stärke von 14 mm zu befestigen, um das Gebäude vor Witterungseinflüssen zu schützen. Dadurch wurden Wärmebrücken vermieden und eine erhebliche Energieersparung erreicht, während gleichzeitig der ästhetische Anblick der Fassade aufgewertet und die ästhetischen und technischen Eigenschaften langfristig erhalten werden.
Der starke Gegensatz zwischen der dunklen Farbe der Außenverkleidung und der hellen Farbe der Metallbrüstungen der Balkone und der großen Aluminiumrahmen unterstreicht den modularen und präzisen Kompositionsrhythmus der Fassadenaufteilung.
Die für die Gestaltung der Fassadenverkleidung der drei Türme verwendeten Feinsteinzeugplatten von Casalgrande Padana bieten nicht nur die typische Ästhetik und Leistungsfähigkeit von Feinsteinzeug, sondern haben dank der Technologie Bios Self-Cleaning® sowohl selbstreinigende als auch NOx-bindende Eigenschaften, einem der Hauptschadstoffe der städtischen Atmosphäre .
Die Selbstreinigungsfähigkeit ermöglicht eine drastische Reduzierung der Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten an den Oberflächen, wodurch erhebliche Kosteneinsparungen und die Erhaltung der Qualität und des Aussehens des architektonischen Bauwerks gewährleistet werden. Die NOx-Verringerung leistet darüber hinaus einen erheblichen Beitrag zur Verbesserung der Umweltqualität der Stadtbesiedelung. Eine 150 Quadratmeter große Fassadenverkleidung mit Bios Self- Cleaning® reinigt die Luft in einem Ausmaß, das einem Wald in der Größe eines Fußballfeldes entspricht, oder anders gesagt, sie eliminiert die Menge an Stickoxiden (NOx), die von 11 Autos im Laufe eines Tages produziert wird.
Das ‚Cohousing‘-Konzept, das Anfang der 70er Jahre in Dänemark entstand und kurz darauf in den Niederlanden, Schweden, Frankreich, den USA, Australien, Japan und zuletzt auch in Italien Fuß fasste, ist zu einem echten sozialen Phänomen geworden, das die Entstehung interessanter architektonischer Lösungen auf den Weg brachte. In diesem neuen Kontext des zeitgenössischen Lebens beweist sich das Flatmates-Projekt dank der teilweise einzigartigen Originalität in der Kombination von privaten, öffentlichen und gemeinschaftlichen Räumen als Pioniergebäude zur Förderung neuer Formen der Integration und der sozialverträglichen Wohnens.